Mindestzündenergie MZE oder Emin
Definition
Unter vorgeschriebenen Versuchsbedingungen ermittelte kleinste in einem Kondensator gespeicherte elektrische Energie, die bei Entladung ausreicht, das zündwilligste Gemisch eines explosionsfähigen Staub/Luft-Gemisches zu entzünden.
Bestimmungsverfahren
Die Mindestzündenergie kann unter Einsatz einer entsprechenden Kondensator-Entladungseinrichtung sowohl in der modifizierten Hartmann-Apparatur als auch in der 20-l-Kugel oder im 1-m3-Behälter bestimmt werden.
Grundsätzlich werden die Ergebnisse als Wertepaar in logarithmischer Abstufung angegeben. Dabei bezeichnet der kleinere Wert die Energie, bei der nach dem festgelegten Verfahren keine Reaktionen mehr beobachtet wurden. Der höhere Wert nennt die niedrigste eingesetzte Energie, bei der es noch zu einem Entzünden gekommen ist.
Abweichend vom Standard-Verfahren kann die Mindestzündenergie auch ohne Induktivität im Entladekreis und bei sehr hohen Energiewerten auch unter Einsatz chemischer Zünder bestimmt werden.
Anmerkungen zu den angegebenen Werten
Erfolgt nur die Angabe eines Einzelwertes, so bedeutet das Vorzeichen "<", dass sich der Staub mit einem Funken der angegebenen Energie noch entzünden ließ. War dagegen mit der angegebenen Energie kein Entzünden möglich, so wird dies durch das Vorzeichen ">" ausgedrückt.
Werte für die Mindestzündenergie, die ohne Induktivität im Entladekreis bestimmt wurden, sind mit dem Zusatz "o.I." versehen.
Mindestzündenergiewerte > 105 mJ sind von Untersuchungen in geschlossenen Versuchsapparaturen nach dem für das Bestimmen von pmax und KSt beschriebenen Verfahren unter Einsatz entsprechender chemischer Zünder abgeleitet.
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