Mindestzündtemperatur einer Staubwolke (Zündtemperatur) ZT
Definition
Unter vorgeschriebenen Versuchsbedingungen ermittelte niedrigste Temperatur einer heißen Oberfläche, bei der sich das zündwilligste Gemisch des Staubes mit Luft entzündet.
Bestimmungsverfahren
Zum Bestimmen der Zündtemperatur nach Godbert-Greenwald (G-G) wird eine kleine Staubmenge (0,1 g bis 3,5 g) mittels eines veränderbaren Luftstoßes (V = 50 cm3 bis 300 cm3, p = 1,1 bar bis 1,6 bar) von oben in ein elektrisch beheiztes, senkrecht angeordnetes Rohr von 36 mm Durchmesser und 400 mm Länge eingeblasen.
Im sogenannten BAM-Ofen (BAM) wird der zu untersuchende Staub gegen eine senkrechte Prallfläche, die heißeste Stelle im Innern des waagerecht angeordneten Ofens, geblasen. Auch hier wird die Konzentration des Staub/Luft-Gemisches durch die Eingabe verschiedener Staubmengen verändert und die niedrigste Temperatur ermittelt, bei der ein Entzünden eintritt.
Es handelt sich bei diesen Versuchen also um das Ermitteln des Entzündungsverhaltens einer Staubwolke beim kurzzeitigen Kontakt mit einer heißen Oberfläche im geschlossenen Temperaturfeld. Als Zündtemperatur wird die niedrigste Temperatur bezeichnet, bei der das in den beschriebenen Apparaturen geprüfte Staub/Luft-Gemisch mit geschlossener Flamme verbrennt.
Durch die waagerechte Anordnung des BAM-Ofens können sich Staub ablagern und Schwelgase bilden. Dies kann zu niedrigeren Werten als bei der Godbert-Greenwald-Apparatur führen.
Anmerkungen zu den angegebenen Werten
Die für die Godbert-Greenwald-Apparatur (G-G) in Klammern angegebenen Werte beziehen sich auf eine ältere Versuchsapparatur mit etwas längerem Rohr. Sie sind niedriger als die mit dem 400-mm-Rohr ermittelten Werte.
In beiden Fällen bedeutet die Abkürzung "k.E.b. ..." "kein Entzünden bis ...°C".
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